Separierung kostet mindestens 2 Euro/m3
Die TS-Gehalte nach der Separierung liegen häufig in der Festphase zwischen 20 und 30 %, wobei auch TS-Gehalte von über 30 % erreicht werden können. Die flüssige Phase (Fugat) liegt in der Regel unter 5 % TS-Gehalt.
Bei einem Ausgangs-TS-Gehalt von etwa 8 % ergibt sich eine mengenmäßige Verteilung von rund 20 % Festphase und 80 % Fugat. In der Festphase befindet sich etwas mehr als die Hälfte der Trockensubstanz, rund 20 % des Gesamt-N, etwa ein Drittel des Phosphors und rund 15 % der Kalimenge.
Zu beachten für die Düngung ist zudem die unterschiedliche Verteilung der Stickstofffraktion. In der Festphase befindet sich überwiegend der (langsam wirkende) organisch gebundene Stickstoff, während im Fugat der Anteil am schnell wirksamen Ammonium-N (NH4-N) höher liegt. Das phosphorärmere Fugat ist ideal für die Grünlanddüngung, da die Nährstoffverteilung im Dünger der Nährstoffabfuhr durch die Pflanzen entspricht, und zudem durch die verbesserte Fließfähigkeit gut in den Boden infiltrieren kann. Für eine genaue Düngeplanung und für die Nährstoffabgabe ist jedoch eine regelmäßige Untersuchung der beiden Fraktionen notwendig.
Bei der Separierung von Gärresten ist zu beachten, dass aufgrund des hohen Gehaltes an
NH4-N auch in der Festphase noch erhebliche Mengen an NH4-N enthalten sind. In Verbindung mit hohen pH-Werten von Gärresten führt dies dazu, dass es bei der Lagerung der Feststoffe zu erheblichen gasförmigen Stickstoffverlusten kommt. Nach neueren Untersuchungen konnten die N-Verluste durch eine Folienabdeckung der Festphase wesentlich reduziert werden. Da zudem die Festphase aus der Gärrestseparierung aufgrund der hohen NH4-N-Gehalte laut Dünge-VO während der Sperrfrist nicht ausgebracht werden darf, ist ausreichend Lagerkapazität in Form einer Festmistplatte nachzuweisen. Die Anforderungen an die Lagerung der Festphase können dem JGS-Merkblatt entnommen werden.
Zweifelsohne verbessert die Separierung die technologischen Eigenschaften der flüssigen Wirtschaftsdünger. Ob allerdings die Maßnahme ökonomisch ist, kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. Zu erwarten ist, dass sich die Nährstoffeffizienz bei der Düngung mit Fugaten verbessert, insbesondere dann, wenn die Ausgangsgülle einen hohen TS-Gehalt aufweist. Andererseits können die Nährstoffverluste bei der Lagerung der Festphase sowie der Fugate in nicht abgedeckten Lagerbehältern höher liegen.